Yogablog

Reden ist Silber ...

1 Jan 2019

Aus der Zeit schneiden wir uns »Tage« und »Nächte«, »Sommer« und »Winter« heraus. Wir sagen, was jedes Teil des wahrnehmbaren lückenlos Zusammenhängenden ist, und jedes abstrakte Was ist ein Begriff. Das intellektuelle Leben des Menschen besteht fast ganz darin, dass er ein begriffliches System einsetzt anstelle des wahrnehmenden Systems, aus dem seine Erfahrung ursprünglich stammt. Wir wissen, es ist der erste Schritt zur intellektuellen Bewältigung der Umwelt, in der wir leben, dass wir Allgemeinheiten, Regeln, Gesetzte herausfinden, die Ordnung in das Chaos bringen. Durch diese Arbeit vereinfachen wir die Welt der Phänomene, können aber nicht umhin, sie auch zu verfälschen. Freud macht deutlich, dass die Regeln und Gesetze, mit denen wir die Welt zuerst zu verstehen suchen, später zu einer verfälschten Betrachtungsweise führen. Trotzdem sind wir geneigt, uns gedankenlos an diese Regeln und die aus ihnen abgeleiteten Kategorien zu klammern.

Es gibt mehr auf dieser Welt als nur das Materielle, das Laute, krank machende und konsumieren. Es liegt mir nicht daran jemanden zu missionieren. Was ich will ist einfach einen Weg zeigen, auf dem es auch etwa anderes gibt. Zur Ruhe kommen, schweigen, auch mal für sich sein, zuhören, lauschen, beobachten, offen sein für neue Wege – und wer Lust hat den lade ich ein mit zu machen und zu schauen, was es da sonst noch gibt.

Worte sollten Wirklichkeit abbilden.
Es ist keiner verpflichtet sich selber zu schaden.
Worte haben die Tendenz die Wirklichkeit zu verschleiern.

Meister Dogen hat vor ca. 800 Jahren, alles wieder zurück auf einen einfachen Nenner gebracht: Achtsamkeit ist das beste Mittel gegen: Gier, Hass und Verblendung, die drei großen Ablenkungen.
Schweigen, Sitzen und Achtsamkeit helfen davon weg zu kommen, weg kommen von Bewertungen. Sitzen (selbst) ist die Erleuchtung. Und wenn du dabei irgendwohin kommen willst, vergiss, dass du irgendwo hinkommen willst.

Was bedeutet Yoga

1 Dez 2018

Laut einer Studie ist häufig die ursprüngliche Motivation mit Yoga zu beginnen Schmerzen oder Beschwerden loszuwerden oder Fit zu werden. Im Laufe der Zeit half die Yoga-Praxis diesen Personen jedoch auch dabei, besser mit den Problemen des Alltags umzugehen und nach schwierigen Lebensphasen wieder Selbstvertrauen zu gewinnen und ins Gleichgewicht zu kommen.
Der Begriff »Yoga« hat viele Bedeutungen. Von besonderer Bedeutung sind dabei die Begriffe: Einheit, Beherrschung und Meisterung. Yoga erfordert die Bereitschaft zu lernen, zu üben und eventuell auch seine Lebensweisen zu ändern.

Die wahrscheinlich ältesten Belege für Yoga sind Steintafeln aus dem dritten Jahrtausend vor Christus. Die wahrscheinlich ältesten Texte entstammen den heiligen Veden, die Methoden und Rituale beschreiben, die den yogischen Techniken von Achtsamkeit, Konzentration und Meditation sowie den Atemübungen verwandt sind. Die Upanisaden geben Auskunft über die Wichtigkeit der Beziehung zwischen Lehrer und Schüler, womit die Wichtigkeit ausgedrückt wird in der Nähe eines Lehrers zu sitzen und zu lauschen. Ursprünglich wurden die Texte und Lehren nur mündlich überliefert. Das überlieferte Wissen ist nicht nur akademischer Art, es soll den Schüler auch verändern, indem dieser sein Bewusstsein schärft und sich auf sein Inneres konzentriert. Yoga als innere Stabilität und inneres Gleichgewicht, zwei Eigenschaften, die durch stete Konzentration erreicht werden. Die höchste Stufe wird erreicht, wenn die fünf Sinne der Wahrnehmung, die Gedanken und der Geist ruhig sind. Die Sinne auf diese Weise zu beherrschen und frei von Ablenkungen zu sein.

Der indische Weise Patanjali hat Wissen über Yoga gesammelt und zu einer präzise formulierten Sammlung von 195 Versen zusammengefasst, den Yoga-Sutras. Die beiden Hauptpfeiler des Yoga-Wegs sind laut Patanjali Abhyasa und Vairagya. Abhyasa bedeutet Lernen durch disziplinierte, hingebungsvolle Praxis; Vairagya bedeutet, alles meiden, was vom Weg des Lernens ablenkt. Das zentrale Konzept besteht darin, die Bewegungen des Bewusstseins zur Ruhe kommen zu lassen: »yogas-citta-vritti-nirodaha«.

Lebensbasis II

12 Nov 2018

Ich muss dieses Thema einfach noch einmal aufgreifen.

In den letzten 150 Jahren ist fast die Hälfte aller fruchtbaren Böden verschwunden; fast 90% der Fischbestände sind entweder überfischt oder einfach weg. Die Klimastabilität ist in echter Gefahr; und die Erde erlebt gerade das sechste große Artensterben ihrer Geschichte – das ist nicht irgendwann, das ist jetzt.
Das Alter der Erde ist bei ca. 4 543 000 000 Jahre. Die menschliche Fähigkeit, zu handeln, hat die Fähigkeit, zu verstehen, weit übertroffen. Daraus erwächst für die Zivilisation ein Orkan von Problemen, ausgelöst, durch Überbevölkerung, Überkonsum der Reichen, Einsatz umweltschädlicher Technologien und schlimme Ungleichheiten. Die sich rasch verschlechternde biophysikalische Situation wird von der Weltgesellschaft kaum erkannt, die dem irrationalen Glauben verfallen ist, dass die Wirtschaft physisch endlos wachsen könne in einer endlichen Welt.

Und wenn gerechnet am Erdzeitalter, die Erde sich in 100 000 oder 1 000 000 Jahren wieder erholt hat, ohne Menschen, wird sich an uns sowieso niemand mehr erinnern.
Ein Physik Professor in Ulm hielt vor mehr als 35 Jahren einmal eine Plädoyer, außer der Reihe, für die Umwelt bzw. gegen deren Verschmutzung, in dem unter Anderem ein Punkt war, wie toll es ist, dass wir es geschafft haben, die Donau so zu erwärmen, dass man in den Schwimmbädern weniger zuheizen muss und es ging noch um vieles mehr. Der Schluss der Rede war, dass aus dem Weltraum betrachtet der Mensch auf der Erdoberfläche ist, wie ein Schimmelschicht die sich ausbreitet und es der Erde besser geht ohne, als mit Schimmelschicht.
... und Albert Einstein wusste: »Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber beim Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.«

Gute Atmung - oder die Beziehung zwischen der Atmung und anderen Körpersystemen

1 Nov 2018

Behutsame, verfeinerte Atmung hat viele heilsame Wirkungen. Tiefe Atmung, die jedoch nicht forciert werden sollte, versorgt den Körper besser mit Sauerstoff als forcierte Atmung.

Da die Atmung den Körper mit Sauerstoff versorgt und Kohlendioxid aus ihm entfernen muss, steht sie mit allen durchbluteten Geweben des Körpers in Verbindung. Es bestehen jedoch noch eine Reihe besonderer Beziehungen zwischen Atemsystem und anderen Körpersystemen: Brustkorb und Wirbelsäule umgeben schützend die Lunge; die Rippenbewegungen sind von Bedeutung für Aus- und Einatmung. Im Brustbein erfolgt die Produktion der roten Blutzellen, welche auch durch Bewegung angeregt wird. Muskeln kontrollieren und erzeugen Atemfluss, Atembewegungen und die damit verbundenen Geräusche. Das Nervensystem überwacht Rhythmus und Volumen der Atmung sowie die Blutgaskonzentration. Adrenalin und Noradrenalin stimulieren die Atmung. In besonderer Beziehung zum Atemsystem steht das Herz-Kreislauf-System. Herz und Lunge sind durch Venen und Arterien miteinander verbunden. Die roten Blutzellen transportieren Sauerstoff und Kohlendioxid zwischen Lunge und Geweben. In den Lungenkapillaren werden an der Regulierung des Blutdrucks beteiligte Konversionsenzyme produziert. Die rhythmischen Bewegungen des Zwerchfells stimulieren durch Druckveränderungen in Bauch- und Brusthöhle den Flüssigkeitstransport in den Arterien, Venen und Lymphgefäßen. Die Zwerchfellbewegungen vergrößern den venösen Rückstrom zum Herzen und verbessern die Blutversorgung der Herzkranzgefäße. Die Herzfrequenz sinkt. Der vermehrte Flüssigkeitstransport stärkt das Immunsystem und generell die Gesundheit der Gewebe. Ferner verbessert er die Beweglichkeit und daher die Funktionen der Bauch- und Brustorgane. Die Atmung ist sowohl ein bewusster als auch ein unbewusster Vorgang der diese beiden Bereiche verbindet.

Hier wird deutlich, dass eine gute Atmung und damit verbundene Körperübungen sich positiv auf die Gesundheit auswirken, präventiv wie therapeutisch. Von entscheidender Bedeutung ist es jedoch, diese Vorgänge nicht zu forcieren, sondern mit ihnen auf sensible, achtsame Weise zu kommunizieren.